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Hallo

Ich habe kürzlich eine WSR gemacht bekommen. Auslöser war ein überkronter Backenzahn im Oberkiefer, an dem ich in letzter des öfteren Schmerzen (vor allem beim Kauen) hatte. Außerdem hatte sich am Kiefer an dem Zahn sichtbar (geschwollene Erhöhung) eine Ziste gebildet, die vorallem wenn man mit dem Finger ''drüberfuhr'' sehr schmnerzhaft war.

Mein Zahnarzt wollte daraufhin den zwar überkronten aber zuvor nicht wurzelbehandelnten Zahn gleich ziehen. Seines Zeichens Implantologe wollte er mir gleich ein Implantat ''verkaufen''.

Da ich selber den Zahn unbedingt  erhalten wollte, hat er mich an einen Oralchirugen überwiesen. Mit dem schriftlichen Hinweis an diesen dass eine WSR durchgeführt werden müßte.

Dies habe ich jetzt hinter mir (war alles andere als schmerzfrei die Operation, trotz etlicher Narkosespritzen). Habe auch keine Beschwerden seitdem.

Allerdings mache ich mir jetzt im Nachhinein selber Vorwürfe dass ich es nicht zuerst mit einer Zistenentfernung und eine normalen Wurzelkanalbehandlung ''versucht' habe und da ´nicht darauf bestanden habe. Und dann als letzte Möglichkeit der Zahnerhaltung erst die vom Zahnarzt verordnete WSR.

Weil die Wahrscheinlichkeit den Zahn längerfrisitg zu erhalten wäre mit vollständigen Zahnwurzeln mit Sicherheit höher gewesen(?!)

Daher meine Frage - falls ich mal wieder vor so einer Entscheidung stehen sollte - hätte es erst einmal eine normale Wurzelbehandlung (nebst Zistenentfernung) nicht auch getan?

Ach, bei der Gelegenheit noch ein Frage bzg. der WSR: Die Fäden wurden jetzt nach 7 Tagen entfernt. Im Gaumen habe ich jetzt einen ''Schlitz'' in der Mundschleimhaut (fühlt man mit der Zunge bzw. sieht es wenn man einen kleinen Spiegel in den Mund hält). Vermutlich wurde nicht ganz sauber vernäht. Wächst die Stelle wieder automatisch zu oder müßte nachbehandelt werden?

Vielen Dank im Voraus für Ihre kompetenten Antworten und Ihre geopferte Zeit.

MfG

Klaus

erstellt: 05.05.2016 - 20:14

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Sehr geehrter Klaus,

fragen Sie nie einen Chirurgen, ob eine OP erforderlich ist. In der Tat sollte zuerst eine "orthograde Wurzelkanalbehandlung" erfolgen. Und zwar an ALLEN Kanälen; bei kleinen oberen Backenzähnen idR zwei, bei großen idR vier Kanäle. Eine Zyste (ist selten vorhanden!) muß (idR) operativ entfernt werden. Eine Resektion ist immer der zweite Schritt. Bezüglich Ihrer Wunde: die Einziehung wird sich abflachen und mit der Zeit verschwinden.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Vielen Dank für das Feedback Dr. Püllen

Noch einmal zur besagten Operation (WSR). Ich möchte noch anmerken dass bei der 90 minütigen Operation an dem beagten Backenzahn die Wurzelkanäle (mit Zement denke ich) gefüllt wurden und dann anschließend die WSR durchgeführt und die Ziste entfernt wurde.

Mache mir gewisse Vorwürfe dass ich nicht gegen die Weisung des Zahnarztes der mich zum Oralchirurgen geschickt hat, erstmal nur eine Wurzelbehandlung habe machen lassen. Und nicht wie vom ''überweisenden'' Zahnarzt verordnet die WSR.

(Das Ganze lässt auch meine vorhandenen Vorbehalte gegen Zahnärzte generell nicht gerade kleiner werden...)

Und was noch erschwerend hinzukommt, die Ziste scheint, zumindest nicht komplett entfernt worden zu sein! Denn ich habe in dem Bereich im Oberkiefer (zum nächsten, hinteren Zahn hin) immer noch eine (auf Fingerdruck) schmerzhafte Schwellung. So wie vorher. Und eine neue Ziste in der Größe kann sich ja nicht innerhalb von weniger als einer Woche gebildet haben. Also wurde in dem Bereich Zistenentfernung vom Operateur einiges versäumt befürchte ich.

erstellt: 07.05.2016 - 20:01

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Sehr geehrter Klaus,

"echte Zysten" sind eher selten; meistens ist es "nur" chronisches Entzündungsgewebe. Eine anfängliche Drucksensibilität ist im Bereich des Normalen . Entscheidend idt die Qualität der Wurzelkanalbehandlung.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg